Was ist eine CTG Untersuchung?
Eine CTG-Untersuchung (Kardiotokographie) ist ein medizintechnisches Verfahren, das während der Schwangerschaft und Geburt eingesetzt wird, um die Herzfrequenz des ungeborenen Kindes sowie die Wehentätigkeit der Gebärmutter zu überwachen.
Diese Untersuchung wird typischerweise durchgeführt, um die Vitalität des Fötus zu beurteilen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
Vorgehen bei der CTG Untersuchung:
Während der CTG-Untersuchung werden Sensoren auf den Bauch der schwangeren Frau angebracht. Einer dieser Sensoren misst die Herzfrequenz des Fötus und wird idealerweise in Höhe des fetalen Abdomens angebracht, während der andere die Wehentätigkeit der Gebärmutter aufzeichnet. Die Herzfrequenz des Fötus wird normalerweise grafisch dargestellt und mit der Wehentätigkeit synchronisiert.
Eine normale CTG-Aufzeichnung zeigt typischerweise eine regelmäßige Herzfrequenz des Fötus mit Variationen, die auf Bewegungen und andere physiologische Faktoren zurückzuführen sind. Ungewöhnliche Muster wie eine verlangsamte Herzfrequenz oder das Fehlen von Herzfrequenzvariationen können auf Probleme hinweisen und erfordern möglicherweise weitere Untersuchungen oder Maßnahmen, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten. Die CTG-Untersuchung wird häufig während der Schwangerschaft und vor allem während der Geburt durchgeführt.
Ein Bewertungsmaßstab ist der Fisher-Score, um die Bewertung eines Feten beurteilen zu können:
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Die Grundfrequenz bzw. Basalfrequenz oder Baseline bezieht sich auf die mittlere Frequenz der fetalen Herzfrequenz, gemessen in Schlägen pro Minute.
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Die Bandbreite bewertet die Variabilität der Herzfrequenz, also wie stark die Frequenz des fetalen Herzschlags um die Grundfrequenz schwankt.
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Nulldurchgänge geben an, wie oft die Kurve des fetalen Herzschlags die Basalfrequenz durchschneidet.
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Akzelerationen sind gelegentliche, sprunghafte Anstiege der kindlichen Herzfrequenz aufgrund physiologischer Umstände.
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Als Dezelerationen werden das mögliche Absinken der Herzfrequenz, in Zusammenhang mit der Wehentätigkeit, bezeichnet.
Wann wird ein CTG in der Schwangerschaft gemacht?
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Routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen
In vielen Ländern, so auch in Deutschland, wird eine CTG-Untersuchung routinemäßig als Teil der regelmäßigen pränatalen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt. Typischerweise beginnen diese Untersuchungen im dritten Trimester der Schwangerschaft, etwa ab der 28. Schwangerschaftswoche, können aber auch früher stattfinden.
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Bei Verdacht auf Probleme
Wenn es Anzeichen oder Symptome gibt, die auf potenzielle Risiken oder sogar Probleme der Gesundheit des Fötus hinweisen, kann ein Arzt oder eine Ärztin eine CTG-Untersuchung anordnen, um die Situation genauer zu beurteilen.
Beispiele für potenzielle Risiken oder Probleme:
- verminderte oder übermäßige Bewegung des Fötus
- Bluthochdruck der Mutter
- Diabetes
- andere Risikofaktoren
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Nach Verletzungen oder Traumata
In Fällen, in denen die Mutter beispielsweise einen Unfall hatte oder Verletzungen erlitten hat, kann eine CTG-Untersuchung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Fötus nicht beeinträchtigt wurde.
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Überwachung während der Wehen
Während der Geburt wird die CTG-Überwachung im klinischen Setting generell eingesetzt, um die Herzfrequenz des Fötus und die Wehentätigkeit der Gebärmutter zu überwachen und sicherzustellen, dass der Fötus keine Anzeichen von Stress zeigt.
Die genauen Zeitpunkte und Häufigkeit der CTG-Untersuchungen können je nach den spezifischen Umständen und dem klinischen Urteil des Arztes oder der Ärztin variieren. Es ist wichtig, dass Schwangere mit ihrem Arzt, ihrer Ärztin oder Hebamme zusammenarbeiten, um den besten Zeitplan für pränatale Untersuchungen festzulegen, der ihren individuellen Bedürfnissen und Risikofaktoren entspricht.
Wie hoch ist der CTG Wert bei Wehen?
Der CTG-Wert, auch bekannt als Baseline-Herzfrequenz (BHF) oder Grundlinienfrequenz, bezieht sich auf die durchschnittliche Herzfrequenz des ungeborenen Kindes während einer CTG-Untersuchung, wenn keine Wehen auftreten. Normalerweise liegt die Baseline-Herzfrequenz zwischen 110 und 160 Schlägen pro Minute.
Während einer Kontraktion oder Wehe kann die Herzfrequenz des Fötus vorübergehend ansteigen oder abfallen. Ein normaler Anstieg der Herzfrequenz während einer Wehe wird als Beschleunigung bezeichnet und gilt als normale Reaktion auf die Wehen. Ein unregelmäßiges oder abnormes Herzfrequenzmuster während der Wehen kann auf eine fetale Gefährdung hinweisen und erfordert möglicherweise eine weitere Bewertung und Behandlung durch medizinisches Fachpersonal.
Wie wichtig ist eine CTG Untersuchung in der Schwangerschaft?
Die Bedeutung der CTG-Untersuchung (Kardiotokographie / Kardiotokografie) in der Schwangerschaft kann nicht genug betont werden, da sie ein wichtiges Instrument ist, um die Gesundheit des ungeborenen Kindes zu überwachen. Hier sind einige Gründe, warum die CTG-Untersuchung in der Schwangerschaft wichtig ist:
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Früherkennung von Problemen
Die CTG-Überwachung ermöglicht es, frühzeitig potenzielle Probleme mit der Gesundheit des Fötus zu erkennen, wie zum Beispiel eine verminderte Sauerstoffversorgung, die zu einer verlangsamten Herzfrequenz führen kann. Durch die rechtzeitige Erkennung können Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
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Überwachung bei Risikofaktoren
Bei Schwangeren mit bestimmten Risikofaktoren, wie etwa Bluthochdruck, Diabetes oder anderen medizinischen Erkrankungen, kann die CTG-Untersuchung regelmäßig durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Fötus angemessen versorgt wird und keine Anzeichen von Stress zeigt.
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Bewertung während der Wehen
Während der Wehen ist die CTG-Überwachung besonders wichtig, um sicherzustellen, dass der Fötus angemessen auf die Wehentätigkeit reagiert. Abnormale Herzfrequenzmuster oder Wehentätigkeit können auf Probleme hinweisen, die eine Intervention erfordern könnten.
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Entscheidungsunterstützung
Die Ergebnisse der CTG-Untersuchung können Ärzten und Ärztinnen helfen, fundierte Entscheidungen über das Management der Schwangerschaft und Geburt zu treffen. Bei Bedarf können weitere Untersuchungen oder Behandlungen eingeleitet werden, um die bestmöglichen Ergebnisse für Mutter und Kind zu erzielen.
Insgesamt ist die CTG-Untersuchung ein wichtiges Instrument zur Überwachung der fetalen Gesundheit während der Schwangerschaft und der Geburt. Es ermöglicht eine kontinuierliche Beurteilung des Wohlbefindens des ungeborenen Kindes und trägt so zur Sicherheit von Mutter und Kind bei.
Ausführungen von CTG-Geräten
Das Spektrum an CTG-Geräte-Ausführungen ist groß. Üblicherweise werden Messparameter und Kurven auf einem Monitor oder Display dargestellt. Zusätzlich wird oft ein Ausdruck der gemessenen Werte erstellt. Für eine digitale Datenübertragung werden auch CTG-Geräte mit USB-Anschluss oder anderen Schnittstellen angeboten.
Sollen Zwillingen untersucht werden, ist dies mittlerweile parallel mit einer Ableitung durch zwei Sonden möglich.
Die Beurteilung der Kindsbewegung kann durch das Kineto CTG parallel zur fetalen Herzfrequenz und der Wehentätigkeit optional dargestellt werden.
Bei einem eCTG wird auf den Ausdruck verzichtet, die Aufzeichnung und Archivierung der Kurven ist dabei digital. Mit passenden Modulen ist eine Integration in die Praxisverwaltungssoftware problemlos möglich.
Wahl der Ultraschall-Sonden
Um eine optimale Ableitung bei der CTG-Untersuchung zu erhalten, kommen hochsensitive Sonden mit Frequenzen zwischen 1 und 2 MHz zum Einsatz. Neben der Anzahl der Kristalle ist auch deren Anordnung in der Sonde sowie die Beschaffenheit relevant. Hochsensitive Sonden machen eine Herztonableitung auch bei Schwangeren mit hohem BMI möglich.
Des Weiteren gibt es Sonden, die durch ihre Beschaffenheit auch für Wassergeburten geeignet sind und kabellose Telemetriesonden, die die vollständige Mobilität der Schwangeren ermöglichen.