Was ist ein Praxislabor?
Ein eigenes Praxislabor in der Arztpraxis umfasst die Ausstattung und Strukturen, die notwendig sind, um medizinische Proben wie Blut oder Urin direkt vor Ort zu analysieren. Anders als externe Großlabore dient ein Praxislabor der schnellen Basisdiagnostik.
Ziel ist es, Patienten und Patientinnen zügig Ergebnisse zu liefern und Therapieentscheidungen unmittelbar in der Sprechstunde zu ermöglichen. Somit profitieren Ärztin/Arzt und Patientin/Patient zeitlich vom internen Praxislabor.
Wann und wo kommt ein Labor Arztpraxis zum Einsatz?
Das Praxislabor wird in Hausarztpraxen, Facharztpraxen oder medizinischen Versorgungszentren (MVZs) eingesetzt. Typische Anwendungsfälle sind Akutdiagnostik (z. B. CRP, Blutzucker, Urinstreifentest), Gerinnungs- oder Infektionsdiagnostik.
Auch Vorsorgeuntersuchungen profitieren von direkter Labordiagnostik. Insbesondere in größeren Praxen verkürzt ein eigenes Praxislabor mit Point-of-Care-Geräten (PoC-Geräten) die Abläufe erheblich und stärkt die Patientenbindung.
Anforderungen an ein Praxislabor
Ein Arztpraxis Labor unterliegt klaren gesetzlichen und hygienischen Vorgaben.
Dazu zählen z.B. ein separater Laborraum, validierte Geräte, Qualitätssicherungsmaßnahmen nach RiliBÄK und dokumentierte Abläufe.
Zudem braucht es geschultes Personal, das die Proben fachgerecht entnimmt, verarbeitet und Ergebnisse korrekt dokumentiert.
Wirtschaftlich ist abzuwägen, welche Analysen im Praxislabor sinnvoll sind und welche besser an ein externes Labor gehen.
Räumliche Anforderungen an ein Arztpraxis Labor
Sie fragen sich, wie Sie ihr Praxislabor einrichten sollen? Hier müssen bauliche Aspekte sowohl aus funktionaler, hygienischer als auch rechtlicher Sicht berücksichtigt werden.
Hintergrund sind z.B. die Vorschriften der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV), Richtlinien der Bundesärztekammer, Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) bzw. die Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI).
Hier gibt es Einiges zu beachten. Wir haben wichtige Punkte zusammengetragen, wobei hier kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht.
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Separater Raum
Das Labor sollte ein eigenständiger Raum sein, um Kreuzkontaminationen und Störungen zu vermeiden.
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Mindestfläche
Je nach Umfang der Labortätigkeit variiert die Fläche. Für Basisuntersuchungen reichen meist 6–10 m², komplexere Labore benötigen mehr Platz.
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Zugänglichkeit
Nur autorisiertes Personal sollte Zugang haben; ggf. mit Zutrittsbeschränkung.
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Abtrennung von Patientenbereichen
Keine direkte Verbindung zum Wartezimmer oder Sprechzimmer.
Wasser- und Abwasseranschlüsse
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Handwaschbecken mit Armaturen zur hygienischen Händedesinfektion, z. B. mit Ellbogenbedienung oder Sensorsteuerung.
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Trennung von Labor- und Handwaschbecken wird empfohlen.
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Ausreichende Abflussmöglichkeiten für Flüssigabfälle (z. B. in Zentrifugen oder Spülbecken).
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Thermische Desinfektion bei Geräten wie Spülmaschinen (wenn verwendet).
Strom- und Technikanschlüsse
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Mehrere Steckdosen, verteilt für Zentrifuge, Laborgeräte, PC etc.
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Stromkreise ggf. separat abgesichert.
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Datentechnik: Netzwerkanschlüsse für Laborsoftware, ggf. Anbindung an Praxis-EDV.
Lüftung und Klima
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Gute Belüftung (mechanisch oder natürlich). In manchen Fällen wird eine mechanische Raumlüftung (RLT)
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Keine Umluftklimageräte, die Keime verbreiten könnten.
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Temperaturkontrolle: wichtig für Lagerung von Reagenzien und Proben.
Oberflächen und Materialien
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Wände und Bodenbeläge: leicht zu reinigen, glatt, fugenarm, desinfizierbar.
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Möbel und Arbeitsflächen: chemikalienresistent, ebenfalls leicht desinfizierbar und wischbar.
Funktionen und Bedeutung des Labors in der Arztpraxis
Das Praxislabor ist ein strategischer Faktor: Es ermöglicht schnelle Diagnosen, steigert die Behandlungsqualität und macht die Praxis unabhängiger von externen Laborzeiten.
Dadurch lassen sich Therapien direkt anpassen – ein Vorteil besonders bei Akutfällen. Richtig eingesetzt, steigert ein eigenes Praxislabor sowohl die medizinische Qualität als auch die Wirtschaftlichkeit. Zudem erleichtert es Teamprozesse, da Wartezeiten auf Befunde minimiert werden.
Geräte und typische Untersuchungen im Labor Arztpraxis
In der Primärversorgung konzentriert sich das Praxislabor auf Basisdiagnostik mit Point-of-Care-Geräten (PoC-Geräten).
Typische Geräte sind
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Blutzucker
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Entzündungsparameter
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Gerinnungsstatus
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Schilddrüsenwerte
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Urinstatus
Häufig benötigte Werte umfassen:
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Blutzucker- und HbA1c-Messgeräte
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CRP-Schnelltests
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Urinanalysegeräte
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Hämoglobin- und Gerinnungsmessgeräte.
Diese Auswahl deckt den Großteil der täglichen Anforderungen ab und ermöglicht eine schnelle Ersteinschätzung, bevor komplexere Untersuchungen ins Fachlabor gegeben werden.
Geräte zur Bestimmung des CRP-Wertes beispielsweise sind als qualitative oder als quantitative Tests am Markt erhältlich. Ein qualitativer Test gibt lediglich eine Aussage darüber, ob ein Wert erhöht ist oder nicht. Beim quantitativen hingegen kann ein Analysegerät konkrete Messwerte ermitteln.
Noch unsicher, welche Geräte die richtigen für Ihren Bedarf sind? Gerne beraten wir Sie herstellerunabhängig und kompetent!
Fazit
Ein Labor Arztpraxis ist weit mehr als ein „Extra-Raum“. Es ist ein Kernbaustein effizienter Praxisorganisation. Ärztinnen und Ärzte profitieren von schnelleren Entscheidungen, höherer Patientenzufriedenheit und einem Plus an Wirtschaftlichkeit.
Wer ein eigenes Praxislabor durchdacht plant, die passenden Geräte auswählt und Qualitätsstandards konsequent einhält, schafft die Basis für eine moderne, zukunftsfähige Versorgung. Und dabei muss die Ausstattung nicht zwingend gekauft werden. Mieten Sie Ihre Labor-Analysegeräte, bleiben Sie stets flexibel und haben eine gute Möglichkeit, monatliche Kosten und Einnahmen für die Laborleistungen gegenüberzustellen.
Natürlich können Sie bei uns auch Ihre Laborausstattung kaufen. Gerne beraten wir Sie auch zu Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten.
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